Auf der Suche nach neuen Beschäftigungsideen für meine beiden Dalmatinerdamen Vita und Bakira habe ich das Longieren mit Hunden entdeckt.
Longierarbeit bedeutet: körperliche und geistige Auslastung auf hohem Nivau bei geringem Zeitaufwand (15 Minuten longieren entspricht ca. 2 Stunden spazierengehen).
Was ist Longiertraining und was benötigen wir?
Wir brauchen einen abgesteckten Kreis von 10m Durchmesser z.B. aus Zeltheringen und Absperrband, ein Mensch-Hundteam und ein Motivationsmittel (Leckerlie oder Spielzeug). Und schon kann es losgehen!
Zu Beginn muß der Hund lernen das das innere des Kreises tabu für ihn ist. Der Hund bewegt sich nur außerhalb des Kreises. Anfangs nehmen wir dazu unseren Hund an die Leine und laufen direkt am inneren Kreisrand mit. Dafür benötigen wir etwas Kondition, wenn man bedenkt das der Umfang unseres Kreises 60m beträgt und wir „einige“ Runden mitlaufen müssen bis unser Hund gelernt hat das er außerhalb des Kreises bleiben soll und wir uns mehr und mehr in die Mitte des Kreises begeben können und sich damit unser Laufpensum verringert. Wer nicht soviel laufen kann oder möchte , kann auch mit einen kleinen Kreis beginnen der immer größer wird, wobei sich der Hundeführer von Beginn an in der Kreismitte befindet. Der Hund läuft aber immer die vollen 60m, was Laufhunden wie unseren Dalmatinern sehr entgegenkommt. Dadurch erreichen wir die körperliche Auslastung!
Manch Einer mag denken, das ist aber langweilig, ist es aber nicht! Hat der Hund einmal begriffen worum es geht
(er draußen, Frauchen bzw. Herrchen drinnen), sind der Fantasie des Hundeführers kaum Grenzen gesetzt. Richtungs-und Gangartwechsel, Übungen aus der Unterordnung wie „Sitz“,“Platz“,“Steh“, Dogdancekombinationen, Agilitygeräte, all das und mehr kann in die Laufrunde eingebaut werden. Umso mehr Ideen der Hundeführer hat, um so besser für den Hund. Das ist „Gehirnjogging“ für unsere Vierbeiner, dadurch erreichen wir die geistige Auslastung! Natürlich dürfen wir dabei die Hunde nicht überfordern, jede Übung muß Schritt für Schritt erarbeitet werden. Und ganz wichtig: „loben, belohnen und wieder loben“, so wird unser Hund freudig mit uns arbeiten. Er lernt Befehle auf Distanz auszuführen, er wird aufmerksamer und konzentrations- fähiger. Beim Longieren wird viel mit Körpersprache gearbeitet, der Hund behält im Laufen seinen Hundeführer im Blick und führt die gegebenen Signale freudig aus. Für mich die perfekte Kombination aus körperlicher und geistiger Auslastung. Wir sind noch nicht sehr lange dabei, aber es macht uns
(Mensch und Dalmi) schon jetzt sehr viel Spaß.
Longieren ist auch für Mehrhundehalter eine gute Idee, sind die Hunde bereits recht gut kontrolierbar, kann man auch mit zwei Hunden gleichzeitig longieren. Alles in Allem ist das Longieren ein toller Hundesport der viele Möglichkeiten bietet und recht leicht zu erlernen ist. Über gute Literatur und/oder ein Grundseminar kann man sich die Fertigkeiten aneignen um den Sport mit Spaß und Sinn ausüben zu können.
Ich denke gerade unseren bewegungsfreudigen Dalmis wird dieser abwechselungsreich Sport sehr gefallen. Körperliche und geistige Auslastung inklusive!
Probiert es ruhig einmal aus!
Viele Grüße und Freude am Sport mit dem Hund
Stephanie Rießland